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zum Todten Meer.JERICHO. 7. Route. 275 man Reste einer gepflasterten Römerstrasse gefunden; oberhalb
der Quelle zeigte man früher, wenigstens mit dem richtigen Gefühl,
dass die alte Stadt hier gestanden habe, den Platz des Hauses der
Rahaby welche die Kundschafter Josua’s in ihr Haus aufgenommen
hatte (Jos. 2).

Indem wir uns von hier nach Norden wenden, gelangen wir in
10 Min. zu Ruinen von Gebäuden (l.) mit Resten einer Wasser-
leitung
. Der Volksmund nennt sie Tawâhîn es-Sukkar (Zucker-
mühlen
), ebenfalls wieder mit richtiger Erinnerung an die Cultur
des Zuckerrohrs, welche bis in die Zeit der Kreuzfahrer hier be-
trieben
wurde und noch heute betrieben werden könnte. Nach
NW. gehend kommen wir in 5 Min. auf einen Vorhügel des Qua-
rantanaberges
; das Thal l. heisst Wâdi Dênûn. Wenn wir unsern
Weg weiter nach NW. verfolgen, so gelangen wir zur Quelle ʿAin
Dûk
, die das Thal mit Wasser versorgt. Bei dieser Quelle lag
wahrscheinlich das alte Castell Doch (I Macc. 16, 15), woselbst
Simon Maccabaeus von seinem Schwiegersohne ermordet wurde.
Von hier aus zieht sich das wasserreiche Wâdi en-Nawâʿime als
schöne grüne Fläche bis weit in die Berge hinein.

Der Besuch der Einsiedlerhöhlen auf dem Djebel Karantel ist sehr inter-
essant
, aber beschwerlich (nicht ohne Führer!) und Damen sowie allen
zu Schwindel Geneigten abzurathen. Man klettert über Steinplatten etwa
20 Min. aufwärts, und gelangt so zu grossen Höhlen. Wir fanden oben
zwei abessinische Einsiedler; unsere Begleiter behaupteten, diese wohnten
stets hier oben und nährten sich von Kräutern, nach andern Berichten
halten sie hier oben nur die Fastenzeit aus. Sie lasen in äthiopischen
Gebetbüchern. Es findet sich hier auch eine kleine aus Stein gehauene
alte Kirche. Weiter oben in den Klippen hat Tristram noch verschiedene
Reihen von Einsiedlerwohnungen entdeckt, einige sogar mit Fresken;
aber nur geübte und mit Seilen versehene Bergsteiger können es wagen,
hinaufzuklimmen. Die Einsiedlerwohnungen auf diesem Berge sind uralt;
die schauerliche Abgeschlossenheit der Gegend zog schon früh Anachoreten
an. So soll der heil. Chariton (S. 267) hier gewohnt haben; Elpidius er-
weiterte
die Wohnungen. Der Name des Berges Quarantana (arab. Karantel)
wird erst zur Kreuzfahrerzeit (1112) erwähnt, da die Legende bereits da-
mals
die Versuchung Jesu (Matth. 4, 1 ff[ff.]) sowie sein vierzigtägiges Fasten
Metier verlegte. Zur Kreuzfahrerzeit war das Kloster auf Quarantana von
Jerusalem abhängig.

Der eigentliche Gipfel des Berges kann nur von Westen aus erstie-
gen
werden (Führer nothwendig). Die Aussicht, welche man von oben
geniesst, ist prachtvoll. Im Osten jenseit der breiten Jordanebene erhebt
sich der bewaldete Rücken des Nebi ʿOscha (S. 351); S. davon der Djebel
et-Tinîye. Im Norden steigt der Sartabe empor. Unten im Thal (N.)
liegen zwei schöne Wiesen. Im S. ist der Karantel durch das tiefe Wâdi
Dênûn von dem Berg Nkêb el-chêl getrennt.

In der Jericho-Ebene sind verschiedene Punkte, welche das
Interesse des Reisenden in Anspruch nehmen können; wer aber in
einem Tage von Jericho aus an die Jordanfurt, ans Todte Meer
und nach Mar Sâba zu kommen wünscht, wird kaum Zeit für Um-
wege
übrig haben. Der directe Weg an die berühmte Jordanfurt
führt OSO. und kann in Stunde zurückgelegt werden. Ein
kleiner Umweg nördlich führt über folgende Punkte: in 25 Min.
zum Chirbet el-etle bei einem grossen viereckigen Teiche. Von hier